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Stinsenpflanzen
Jedes Frühjahr blühen im Park der Fraeylemaborg die sogenannten Stinsenpflanzen. Diese Frühblüher, die an vielen historischen Stätten wachsen, stammen ursprünglich aus Süd- und Osteuropa und gelangten vor allem im 19. Jahrhundert nach Nordeuropa. Die frostbeständigen Pflanzen vermehren sich auf natürliche Weise und fühlen sich in unseren Gefilden wohl. Folglich erfreuten sie sich bei wohlhabenden Bürgern großer Beliebtheit.
Im 19. Jahrhundert investierte der Besitzer der Fraeylemaborg Hendrik de Sandra Veldtman viel in den Garten und den Waldpark. Nach seinem Tod übernahmen seine Tochter Louisa und ihr Ehemann Johan Hora Siccama diese Aufgabe. Einige der Stinsenpflanzen wurden in dieser Zeit in Garten und Park gepflanzt, manche sogar schon vor 200 Jahren.
Unter den richtigen Bedingungen kehren die Stinsenpflanzen jedes Jahr zurück. Anstelle der neuen Sorten, die man in Gartencentern findet, ist die jährliche Wiederkehr historischer Varianten also ein Schritt zurück in die Vergangenheit.

Stinsenpflanzen
Der Name Stinsenpflanze entstand in den 1930ern und geht auf das friesische Wort Stins für Steinhaus zurück. In Groningen sieht man sie häufig in der Nähe von Landgütern und Kirchen. Sie werden hier auch ‚Börgbloumkes‘ (Burgblümchen) genannt. Selbst dort, wo die Gebäude verschwunden sind, erinnern die kleinen Pflanzen an einen einst üppigen Garten.
Die Blütezeit beginnt im Februar, wenn massenhaft Schneeglöckchen, die Vorboten des Frühlings, auftauchen. In den Niederlanden sind inzwischen mehr als 20 Schneeglöckchenarten bekannt, bei der Fraeylemaborg finden Sie: Galanthus nivalis, Galanthus nivalis x gracilis und Galanthus nivalis Flora Pleno. Letztere ist eine Kulturpflanze mit gefüllten Blüten, die sich nur über neue Zwiebeln vermehren kann.
Stinsenpflanzen bei der Fraeylemaborg
Weitere Stinsenpflanzen bei der Fraeylemaborg sind: Waldtulpe, Buschwindröschen, Türkenbundlilie, Natternkopf, Sumpfstiefmütterchen, Bärlauch und mehr. Vor allem im April gibt es bei einem Spaziergang durch den Park viel zu sehen. Einer der jüngsten und seltensten Blüher ist die Türkenbundlilie. Aus dem Hausarchiv geht hervor, dass die Zwiebeln dieser Art bereits 1819 gesetzt wurden. In den Niederlanden gibt es nur noch fünf Orte, an denen diese ursprüngliche Art heimisch ist.
Jedes Jahr werden genaue Aufzeichnungen geführt, welche Arten wann blühen. Das ist wichtig für den Erhalt dieser besonderen kleinen Pflanzen, aber auch für Liebhaber sehr nützlich, die sie nicht bewundern wollen. Sie möchten wissen, welche Stinsenpflanzen wo blühen? Schauen Sie auf www.stinzenflora-monitor.nl.
